PC-9M, die Zweite (SH-44 Nr. 2)

Die vor 2 Jahren als Eigenkonstruktion im Massstab 1:4 gebaute PC-9M wurde bei einer Aussenlandung (eindeutig mein Fehler!) bei einer Aussenlandung etwas lädiert. Da die Flugeigenschaften dieses Eigenbaus exzellent waren musste das Projekt weiter gehen. Nach reiflicher Überlegung wurde der Entschluss gefasst eine neue und modifizierte Zelle, wieder in Holzbauweise mit verschiedenen Änderungen zu bauen.
Dazu wurden diverse aufwendig hergestellte Bauteile ( kompletter Cockpitausbau, Kabinenhaube, Abgasrohre, alle 6 Fahrwerktore, komplettes Einziehfahrwerk, Seitenruder, komplettes Höhenleitwerk, Spoiler und verschiedene Kleinteile) von der alten Zelle ausgeschlachtet und in der Nr. 2 wieder verwendet.
Als Ziel wurde auch eine Gewichtsreduzierung der Zelle von 1 -1.5 Kg ins Auge gefasst.

Folgende Modifikationen wurden an der neuen Konstruktion ausgeführt:
-         Mittelflügel und Rumpfvorderteil fest verbunden
-         Flügel in Styro/Balsa/Kohle/Glas- Bauweise
-         Optimierter Motor-Akkuraum mit kleinerem Deckel
-         Kühlung von Motor und Regler verbessert
-         Komplett neue Verkabelung (Gewichtsersparnis 95 g!)
-         Massivere Flügelsteckung (24 mm geschliffener Glasstab anstelle des verstärkten 18 mm Kohlerohres
-         Abnehmbare 280 mm lange Motorhaube
-         Motormontage mittels kohleverstärktem Motorträger aus Birkensperrholz
-         1.5 ° grösserer Anstellwinkel am Boden für einfacheres Abheben (muss nicht mehr mit einem Höhenruderausschlag erfolgen)
-         Verbesserte Krafteinleitung Motor/Rumpf mit zusätzlichen Längsgurten in den Rumpf-Seitenwänden
-         Und vor allem eine Sicherung für die Steckverbindung Regler/Empfänger (Grund für die Aussenlandung!)

Alle diese Änderungen ergaben eine Gewichtsreduzierung der Zelle von 1100g. Das neue Abfluggewicht beträgt also unter dem Strich für die Nr. 2 total 18020g mit dem über 600g schwereren Glasstab gegenüber der 18350g von der Nr. 1 mit dem Kohlenrohr. Immerhin ist die Nr. 2 also 330g leichter als ihre Vorgängerin.

Am 16. April 2016 absolvierte die „Neue“ auf dem Modellflugplatz des Glocknerhofes in Kärnten ihren Erstflug zu meiner vollen Zufriedenheit. Die Flüge Nr. 1 bis 6 habe ich dann jeden separat aus dem Regler ausgelesen. Alle Daten sind praktisch identisch mit der Nr. 1. Einzig die maximale Drehzahl ist im Flug um 210 Umdrehungen/Min. (6545 UPM) höher. Die durchschnittliche Stromaufnahme über 7 Min. Flugzeit ist 53 -58 A mit einem Maximum von 128 A und knapp 5000 W Motorleistung absolut im grünen Bereich. Bei 10‘000 mA Akkukapazität sind so 7- 8 Minuten Flugzeit bei normaler Mischbelastung problemlos machbar. Motor- und Reglertemperatur liegen mit 38 bis max. 43 Grad auch an der unteren Grenze. Diese erfreulichen Werte liegen vermutlich am neuen (der Vorgänger Castle Ice HV 160A ist bei Standläufen explodiert!) Castle Edge HV 160 A ESC und der modifizierten Motor-/Reglerkühlung.

Die ganze Woche bis zum 21. April hatte ich bei bestem Wetter und Temperaturen bis 22° C den ganzen Flugplatz für mich allein und so viele weitere schöne Flüge machen können.
Nach 15 wirklich schönen Flügen und mit einem turbinenartigen Geräusch bei Überflügen musste ich leider glücklich und zufrieden die Heimreise antreten.

Fazit: Der Aufwand hat sich gelohnt!    

Sepp Häfliger  

 

Schneller Überflug

 

Landung

 

Flug 16.06.2018 Glocknerhof