Modellflug auf dem Gebidempass (Wallis)
Nach eingehendem Studium der Web-Seite www.gebidempass.ch habe ich mich am Sonntag 18.9.2011 kurzfristig entschlossen, den Altweiber-Sommer für eine Modellflugwoche zu nutzen. Sofort wurde ein Zimmer im Hotel Rothorn in Visperterminen für die Tage vom 21.9.- 28.9.2011 reserviert.
Ein weiterer, hauptsächlicher Grund für den Entscheid Gebidempass war, dass ich nach den „bequemen“ Österreich-Modellflugwochen etwas für meine Fitness nötig hatte.
Also, meine Segler mit und ohne „Ampère-Thermik“ durchgecheckt gut gepolstert und gesichert inklusive allem Kleinmaterial (Lader, Ersatzbatterien, Werkzeug, Sekundenkleber etc.) ins Auto verladen und am Mittwoch 21.9.2011 über den Grimsel ab nach Visperterminen. Nach gemütlichen 3 ½ Stunden stand ich an der Réception des Hotels Rothorn. Die Modelle und den Kleinkram durfte ich im Kellergeschoss deponieren und auch dort warten. Auf mein im dem 2. Stock gelegenen Zimmer nahm ich alle Tage nur den Sender, den Fotoapparat, das Handy und deren Ladegeräte mit.
Bis am 28.9.2011 erlebte ich 6 wundervolle, nebelfreie Tage mit Alpen-Modellflug pur bei angenehmen 20° C.
Nun denn, am 22.9.2011 ging‘s um 10:30 Uhr zum 1. Mal Richtung Gebidempass.
Für Fr. 10.- löste ich am Ticket-Automat beim Dorfausgang die Berechtigung für die Bergstrasse auf Giw inklusive Parkiergebühren oben auf dem Parkplatz bei der Bergstation für eine Woche.
Auf dem Giw (1964 M.ü.M.) angekommen wurde das „Säumer-Zeug“ (siehe Foto) das 1. und letzte Mal bereitgestellt.
Um 11:00 nahm ich den Aufstieg zum Gebidempass unter die Wanderschuhe und Räder.
Nach etwa 1 ½ Stunden (Kondition!?!) und ca. 180 Meter höher war ich froh, dass mir der überaus nette Mario Burgener, seines Zeichens Werkchef der Giw-Bahnen AG mit Hilfe seines Toyota den Rest zum Pass viel, viel leichter machte. Er hat nämlich von weiter oben gesehen, dass ich Flügel von meiner Bagage verloren hatte. Und wirklich, etwas weiter zurück lagen die 2 Aussenflügel meines SH-43S sauber in „Hugo-Säcken“ gepolstert auf der Strasse.
Flügel holen, besser beladen und mittels Gurten von Mario auf meinem Transport-Gestell sichern, den ganzen Krempel an den Toyota binden, im Kofferraum mit offenen Hecktüren Platz nehmen und den Aufstieg geniessen war schon für sich allein ein Erlebnis!
Nach 10 Fahrtminuten im nicht immer langsamen Schritt-Tempo war die Passhöhe auf 2230 M.ü.M erreicht.
An das Runterkommen dachte ich in diesem Moment noch nicht.
Ein Kommentar über diesen Wahnsinn ist überflüssig und ich möchte auch keinen hören!
Kurzer Rede, langer Sinn: Ab 14:45 Uhr genoss ich am Westhang bis 17:00 Uhr herrlichen Alpen-Modellsegelflug!
Nach einem knapp 1 Stunde dauernden Abstieg sass ich um 20:00 Uhr jedenfalls frisch geduscht bei einem vorzüglichen Nachtessen im Speisesaal des Hotel Rothorn.
Ab dem zweiten bis zum letzten Flugtag war ich schlauer und habe das „Transportgut“ auf noch total 13.5 Kg inkl. Verpflegung und Getränke (siehe Foto) reduziert.
So schaffte ich den Aufstieg in 50 Minuten (Kondition oder doch das Alter?) am 2. und am letzten Tag in nur noch sagenhaften 35 Minuten!
Viele gleichgesinnte Modellflieger, speziell Etienne Heinzmann vom Chalet Abendruh auf Giw haben dazu beigetragen, dass das Erlebnis am West- und Südhang auf dem Gebidempass den ganzen Chrampf vergessen lässt! Euch allen herzlichen Dank!
Übrigens, der Abstieg dauerte ab dem 2. Tag immer so um die 25 Minuten, je nach Foto-Halten.
Fazit:
- Der Gebidempass ist allen Modell-Segelfliegern (nicht aber den „bequemen!!) wärmstens zu empfehlen. Die Landefelder, Aufwinde und das Panorama sind schlicht Spitze!
- Hotel Rothorn: Zimmer und Betten sind in Ordnung. Das Personal ist freundlich und gibt sich Mühe. Die à la carte –Speisekarte ist vielseitig und alle von mir genossenen Teller-Menüs reichlich und vorzüglich zubereitet.
Dass die Hotelanlage aber als 3-Stern Unterkunft verkauft wird (mit entsprechenden Preisen) wundert mich schon etwas. Denn gemäss Kriterienkatalog der Hotellerie Swiss Assotiation werden von den vorgeschriebenen 250 Punkten nur etwa die Hälfte und von den im Katalog aufgelisteten total 83 Mindestanforderungen ungefähr deren 15 nicht erfüllt. Details sind hier nicht angebracht, einige davon habe ich dem Pächter-Paar direkt mitgeteilt. Schade………., nicht zu empfehlen!
Auf dem Gebidem war ich nicht das letzte Mal!
Abmarschbereit zum Säumen |
Der hilfreiche und nette Mario |
War wirklich mit dem ganzen Plunder (4 Segler) oben!
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Ab dem 2. Tag war ich schlauer und 22 Kg leichter
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Aller Anfang ist steil, sehr steil!
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Oben auf der Kuppe geht’s sicher besser?!?
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Doch oha Lätz!!!
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Nach links geht’s zu den Gebidem-Startplätzen
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Die Waldgrenze ist auf ca. 2070 M.ü.M erreicht
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Gut die Hälfte des Aufstieges ist geschafft
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2/3 sind geschafft, rechts die Abkürzung
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Endspurt, noch ca. 8 Minuten zu den Startplätzen
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Alle sind noch etwas geschafft vom Aufstieg
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Die Ersten sind in der Luft, beachte den Windsack
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Startplatz West, Landefeld mit Blick in Anflugrichtung
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Startplatz West, Blick in Startrichtung
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Der berühmte einzige Stein ist aber gut versenkt |
Blick auf die Landekuppe, keine Turbulenzen im Anflug |
Sicht nach Osten von der Kuppe aus |
Sicht nach Nord-Ost |
Startplatz bei Südwind |
Landeplatz bei Südwind, praktisch keine Turbulenz auch bei stärkerem Wind |
Hotel-Terrassensicht Richtung Norden |
Hotel-Terrassensicht Richtung Westen |
07:30 Uhr, die Sonne ist aufgegangen |
08:000 Uhr, schon 16 °C |
Letzter Tag, Südhang um 18:00 Uhr immer noch ca. 20 Km/h Wind aus dem Nanztal |
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