Ein typisches Winterprojekt das sich über mehrere Jahre hinzieht oder Frischzellen-Kur für einen «Tot-Geglaubten»
Langsam auf dem Tablar verstauben lassen, Option Pavag-Sack oder doch wiederbeleben? Diese Frage stellte sich bei diesem gut 50-Jährigen F3A Flieger aus der Mailänder Modell-Schmiede Merati namens «Victor»
Ursprünglich mit einem 3,5ccm 2-Takt Super-Tigre ausgerüstet, stellte sich heraus, dass das doch etwas schwach motorisiert war. Also wurde die Sache mit einem zufällig herumliegenden 4-Takt OS Surpass mit 6,5ccm nachgerüstet. Das zusätzliche Gewicht wurde zum Ausgleich mit einem Gegengewicht am «Füdli» wieder kompensiert. Leistungsmässig war das wohl ein Quantensprung, fliegerisch aber doch eher das wohlbekannte Bügeleisen.
Aber mit genug Speed fliegt ja alles und dies bewältigte der brave Victor mit stoischer Gutmütigkeit. Landen hingegen war etwas «tricky», meistens war er aber bei Donnerstag oder Freitag wieder auf dem Boden. Tja, wenn halt ohne Klappen und mit der Geschwindigkeit gelandet werden soll braucht es eben enorm Mut zum Anstellen oder dann halt genug Landebahn. Am Ersteren arbeite ich noch und das Zweite haben wir nicht. Nach all den schönen Flugstunden mit dem Flieger liess ich mich von dem Emotionen leiten und habe ich mich schliesslich für die Variante «Frischzellen-Kur» entschieden.
Der liebe Victor soll in Zukunft elektrisch betrieben werden.
Die allseits bekannten Problemchen welche sich nach dem Entschluss herausstellten, kennen wohl bereits die meisten Modellbauer zur Genüge.
Leimstellen, welche sich langsam auflösen, einige Klein-Reparaturen welche heute alle viel besser gemacht würden, und nicht zuallerletzt, das total versiffte Balsa welches noch fast von Rizinus-Öl tropft. Aber was wäre das Leben ohne Herausforderungen.
Erst mal alles ausgeschlachtet und dann Bestandes-Aufnahme…